Vorreiter Mode: Web und Offline bei Kunden-Mehrheit gleich auf

By 23. März 2017August 29th, 2017Onlineshop

Dass der Online-Handel boomt, die Zukunft ist und bald den stationären Handel entmachten wird, ist schon kalter Kaffee. Tausendmal gelesen, tausendmal geschrieben. Die Realität sieht so aus, dass der stationäre Handel, also das klassische Geschäft in der Innenstadt noch immer die Nase vorn hat. Doch nun hat sich womöglich Entscheidendes ereignet.

Vorreiter ist wie so oft im eCommerce die Mode-Branche. Hier nutzen 51 Prozent der Kunden, also faktisch die Mehrheit, sowohl den stationären als auch den Online Handel, um ihre Kleiderschränke up to date zu halten. Die Unternehmensberatung PWC hat dies im Rahmen ihrer Studie „Modern Retail – Innovative Handelskonzepte im Fokus“ mit einer quantitativen Methodik herausgefunden.

Jetzt kommt das aber: Der Online Shop ist „nur“ die Ergänzung zum Geschäft in der Innenstadt. Und jetzt kommt die Überraschung: Das Argument für den stationären Handel ist der Preis! Das verwundert nun schon ziemlich, denn gerade die günstigen Preise werden Online Händlern immer vorgehalten. Bei der PWC-Befragung gaben 72 Prozent der Kunden an, dass besonders der Sommerschlussverkauf ein großes Argument für den stationären Handel sei.

Immerhin: 77 Prozent der Verbraucher vergleichen vor dem Kauf den Preis mit den Online-Angeboten. Eine verdammt hohe Zahl. Man stelle sich vor, dass von 10000 Menschen, die in einer Großstadt am Samstag in der Innenstadt einkaufen, vor jedem Kauf 7700 von ihnen ihr Smartphone zücken und einen Preisvergleich machen oder gar erst zurück nach Hause fahren und am Computer vergleichen. Eine verdammt unrealistische Zahl. Unsere Geschäfte müssten ja wimmeln von Leuten, die auf ihr Smartphone starren.

Halten wir fest: Die Studie will uns sagen, dass die Kunden den Online Shop eher als Ergänzung für ihr Geschäft in der Innenstadt sehen. Dies lässt im Mode-Segment zumindest ein Stirnrunzeln zu. Denn gerade in diesem Sektor werden Erfolgsgeschichten wie Zalando oder Dress for less geschrieben. Dass diese Online Shops nur von Kunden profitieren, die zuerst im stationären Handel auf die Jagd gehen, ist eher unwahrscheinlich.